Was wollt ihr eigentlich? – Das Hü und Hott mit der Bildung in Zeiten von Corona

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10. August 2020

Da sind sie wieder - diejenigen, die immer schon alles gewusst haben. Vor allem, wenn es um die Bildung geht. Und Corona bietet ihnen eine willkommene Kulisse.

Die „Experten“ und „innovativen“ Medien lassen sich keinen Tag entgehen, an dem der Niedergang der Bildung fast schon herbeigewünscht, die Faulheit der Lehrkräfte angeprangert und das Chaos heraufbeschworen werden.

Ja, die beiden Worte Chaos und Bildung in einem Artikel sichern Auflage, Einschaltquoten und Aufmerksamkeit. Na, endlich hat man ein Thema, das das Sommerloch zu stopfen vermag. Dazu kommt auch noch das ständige Lavieren der politisch Verantwortlichen.

Maske auf – Maske ab, Abstandsregeln ja – Abstandsregeln nein, Schulen auf – Schulen zu… Es nervt. Alle. Schüler. Eltern. Lehrkräfte.

Und ja, Corona hat die Schwachstellen der Digitalisierung an unseren Schulen offenbart, ja, es muss reagiert werden. Und ja, es passiert etwas in puncto Digitalisierung.

Bei aller gerechtfertigten Kritik – die Bildung in Deutschland ist in den vergangenen Wochen nicht zum Erliegen gekommen. Im Gegensatz zu anderen europäischen oder außereuropäischen Ländern. In Deutschland wurden die Schüler auf vielen (analogen und digitalen) Wegen erreicht. Sie wiederholten, vertieften, lernten neuen Stoff und machten ihre Abschlüsse.

Und sie machten Ferien. So, wie sie es sich verdient haben.

Ja, es stimmt. Es ist und war nicht alles so wie normal. Doch was ist in diesem Jahr schon normal? Nicht einmal die deutsche Autoindustrie oder die Lufthansa ticken normal.

Was wir in den kommenden Tagen der Schulöffnungen brauchen, ist ein klares, regional abgestimmtes Konzept, das die jeweilige Infektionslage beachtet, das allen Beteiligten Sicherheit gibt und ein Höchstmaß an Präsenzunterricht an den Schulen ermöglicht.

Jegliche Schnellschüsse und unüberlegte Handlungen sind zu vermeiden. Wenn der Abstand von 1,50 m zwischen den Schülern erforderlich ist, dann muss er eben eingehalten werden und man muss wieder in (Klein-)Gruppen unterrichten. Masken in den Schulen können sicher ein Element des Hygieneplans sein und jeder Schritt in Richtung Verpflichtung dazu im Unterricht sollte sehr wohl und gründlich überlegt sein.

Die Szenarien  von Plan A (normaler Unterricht) bis Plan C oder D (totale Schließung der Schule) müssen transparent sein und alle Verantwortlichen an den Schulen vor Ort müssen schnell und ruhig handeln können.

Die Schule muss und wird beginnen, und was wir in den Schulen nicht brauchen, sind altkluge Ratschläge, Panikmache oder Stimmungsmache durch Leute, die es auch nicht wissen (können).


Kategorien:
Politik

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