Mecklenburg-Vorpommern darf Bildungsqualität nicht verspielen
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07. November 2019
Dass die Änderung des Schulgesetzes in Mecklenburg-Vorpommern dazu genutzt werden soll, die Qualität von Abschlüssen in Deutschland weiter herabzusetzen, sieht Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Deutschen Realschullehrerverbands (VDR), als „völlig falsches Signal“.
„Dass Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums künftig die mittlere Reife automatisch erhalten sollen, wenn sie die Versetzungserlaubnis in die Jahrgangsstufe elf haben, ist ein massiver Qualitätsverlust“, stellt Böhm klar. Die Inhalte an Gymnasien und an Realschulen seien nur bedingt vergleichbar. Es handle sich schließlich um verschiedene Schularten mit unterschiedlichen Lehrplänen und Curricula. Das Anspruchsniveau an der Sekundarstufe I an Gymnasien mit dem in gleichen Jahrgangsstufen an Realschulbildungsgängen zu vergleichen hinke allein schon deshalb hinterher.
„Wir begrüßen sehr, dass die organisierte Schülerschaft mit Johanna Remers als Vorsitzende des Landesschülerrates die Sache offensichtlich sehr realistisch einschätzt und den Wert und das Ansehen der Realschule und deren hervorragenden Abschluss nicht vorschnell aufgeben!“ stellt sich der Bundesvorsitzende hinter die Schülervertretung.
Natürlich müsse es die Möglichkeit eines Abschlusses für Jugendliche geben, die das Gymnasium abbrechen. „Aber ein Realschulabschluss darf nicht vergeben werden, ohne eine Prüfung zu absolvieren! Die Qualität muss gewahrt bleiben. Hinter den Abschlüssen müssen auch gewisse Leistungen stehen! Dass gerade der Realschulabschluss ein Qualitätssiegel bleibt, sind wir den Wirtschafts- und Handwerksunternehmen und dem öffentlichen Dienst als Ausbilder schuldig. Diese müssen sich auf eine entsprechende Leistungsfähigkeit der Realschulabsolventen verlassen können!“, schließt Böhm.
Pressekontakt: Waltraud Erndl, Pressesprecherin VDR, erndl@vdr-bund.de, +49 (0)15201957242