Lehrkräftemangel darf nicht zum Ausverkauf von Qualität in der Lehrerbildung führen
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Nr. 11/2022
2. Juni 2022
Lehrkräftemangel darf nicht zum Ausverkauf von Qualität in der Lehrerbildung führen
Deutscher Realschullehrerverband fordert qualitative Ausbildung von Quer- und Seiteneinsteigern
„Der Lehrkräftemangel in Deutschland darf nicht zu einem Ausverkauf von Qualität in der Lehrerausbildung bilden“, betont Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Deutschen Realschullehrerverbands (VDR) zur heutigen Dialogveranstaltung der Kultusministerkonferenz (KMK) über den Umgang mit Quer- und Seiteneinsteigern in den Lehrberuf.
In manchen Regionen einzelner Bundesländer sei eine Aufrechterhaltung des Unterrichtsbetriebs ohne Quer- und Seiteneinsteiger nicht mehr möglich. Diese müssten intensiv begleitet und unterstützt werden, um die besonderen Herausforderungen bei der Erziehung der jungen Menschen und im Unterricht zu bewältigen.
Eine Einbeziehung von Quereinsteigern dürfe eine herkömmliche Lehrerausbildung mit den drei Stufen des Lehramtstudiums, des zweijährigen Referendariats und einer organisierten Weiter- und Fortbildung nicht aushöhlen oder untergraben.
„An jeder Schule muss die hohe Unterrichtsqualität aufrechterhalten werden und garantiert werden. Konkret fordern wir als VDR:
- Schulen müssen bei der Integration von Quer- und Seiteneinsteigern mehr unterstützt werden.
- Schulen brauchen ausreichend zeitliche Ressourcen vor Ort.
- Seiteneinsteiger müssen berufsbegleitend qualifiziert werden, z. B. über Mentorenprogramme.
- Die Hochschulen müssen systematisch in die Aus- und Weiterbildung eingebunden werden.
„Langfristig muss der Lehrberuf an Attraktivität und Qualität zunehmen, damit junge Menschen wieder das Studium des Lehramts aufnehmen möchten!“, fordert Böhm abschließend.